Der Kaiserschnitt

Eine Geburt per Kaiserschnitt ist immer dann nötig, wenn eine normale Geburt aus bestimmten Gründen ausgeschlossen ist oder wenn es während der Geburt zu Komplikationen kommt. Man unterscheidet hier zwischen primärer Sectio und Sectio.
Im Folgendem haben wir eine Übersicht zusammengestellt, bei der eine primäre Sectio, also ein geplanter Kaiserschnitt vorgenommen wird:

  • Wenn die Plazenta vor dem Muttermund liegt
  • Wenn das Baby ungünstig im Bauch der Mutter liegt, beispielsweise in Querlage oder das Köpfchen nicht eingerollt, sondern in den Nacken gelegt hat; die sog. Gesichtslage.
  • Bei einer Geburt vor der 34. SSW
  • Bei Drillingen und höheren Mehrgeburten
  • Bei Erkrankung der Mutter, die eine normale Geburt unmöglich macht, z. B.: Bestimmte Herzerkrankungen, Gestose (Schwangerschaftsvergiftung) mit hohem Blutdruck, HELLP-Syndrom eine frische Herpes-genitales-Infektion.

Ein spontaner Kaiserschnitt (Sectio) wird gemacht, wenn es während der Geburt zu einem Nabelschnurvorfall kommt, der die Versorgung des Babys unterbricht. Weitere Ursachen für den Kaiserschnitt können sein:

  • Sauerstoffmangel beim Kind
  • Vorzeitige Plazentaablösung
  • Eine Plazentainsuffizienz
  • Der Kopf tritt nicht ins Becken ein
  • Der Muttermund öffnet sich nicht
  • Beim Blasensprung wenn ein akutes Infektionsrisiko (Streptokokken) besteht.

Meistens führt eine Kombination mehrerer Gründe zu einem Kaiserschnitt.

Was erwartet die Mutter bei einem Kaiserschnitt?
Es wird eine Kanüle in die Armvene gelegt, über diese werden Sie dann im weiteren Verlauf mit Medikamenten und Kochsalzlösung versorgt. Ein Blasenkatheter wird eingeführt. Anschließend muss ein Teil der Schambehaarung abrasiert werden und die Bauchdecke wird desinfiziert.
Der Schnitt liegt meist an der Schamhaargrenze, so dass die Narbe später vollständig unter den Haaren verschwindet. Das Narkosemittel wird verabreicht entweder mittels Spinal- oder Periduralanästhesie.

Nur wenn ein Notkaiserschnitt ansteht muss eine Vollnarkose durchgeführt werden. Nachdem das Narkosemittel wirkt, beginnt der Arzt mit dem Eingriff. Ihr Kind wird nach knappen 10 Minuten auf die Welt geholt. Wenn Sie keine Vollnarkose gewählt haben, dann wird man Ihnen das Kind sofort zeigen. Anschließend wird sich der Kinderarzt und die Hebamme Ihr Kind anschauen. Es wird außerdem gemessen, gewogen und Sie dürfen Ihrem Kind einen Namen geben. Bei einem Kaiserschnitt muss der Papa diese Prozedur der U1 mitverfolgen, da die Frau noch im OP bleiben muss. Das Vernähen des Kaiserschnitts dauert ungefähr eine halbe Stunde. Dann werden Sie auf Ihr Zimmer geschoben, wo der glücklich Papa mit Ihrem Baby auf Sie warten wird.
Da der körperliche Kontakt zwischen Mutter und Kind bei einem Kaiserschnitt nur sehr kurz ist, sollte der Papa das nackte Kind auf seinen nackten Brustkorp legen. Das Baby spürt dadurch die körperliche Nähe und hört den Herzschlag des Vaters, das gibt dem Baby ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Das ist besonders wichtig bei Kaiserschnittgeburten, da hier die Kinder unvorbereitet aus dem Bauch herausgeholt werden. Es fehlt also der natürliche Übergang zwischen dem Leben im Bauch und dem außerhalb des Bauches. Die Babys wissen nicht was bei einem Kaiserschnitt mit Ihnen passiert. Umso wichtiger ist für Sie das Gefühl körperlicher Nähe!
Fragen Sie bei einem geplanten Kaiserschnitt vor der Geburt in der Klinik nach, ob es möglich ist, dass der Papa gleich nach der ersten Routineuntersuchung das Kind zu sich nehmen darf. Da bei der Geburt meistens anderes Personal anwesend ist, dass von Ihren Plänen nichts weiß, müssen Sie als Eltern und vor allem der Papa darauf bestehen Ihr Kind zu sich zu nehmen. Denken Sie daran es ist Ihr Kind und Sie bestimmen, was mit Ihrem Baby passiert. Sagen Sie also ganz klar nach der Geburt, dass der Vater das Kleine zu sich nimmt, so lange bis die Mutter auf Ihrem Zimmer ist und das Baby übernimmt.

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