Die richtige Wahl: Klinik oder Geburtshaus?

Fast jede Schwangere kennt das wohl: Spätestens, wenn der Babybauch allmählich kugelrund wird, macht sich oftmals Nervosität breit. Und plötzlich taucht da immer öfter die Frage auf: Wo soll ich mein Baby entbinden? Klinik oder Geburtshaus: Was ist die richtige Wahl für mich? Zur Erleichterung dieser wichtigen Entscheidung haben wir für Sie die wichtigsten Infos zusammengestellt.

 

Was spricht für die Entbindung in der Klinik?

Wenn man Schwangere fragt, warum sie sich für eine Entbindungsklinik entschieden haben, so ist das wohl am häufigsten genannte Argument ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Im Krankenhaus erhalten Sie kompetente medizinische Betreuung durch erfahrenes Fachpersonal. So kümmert sich neben einer Hebamme und einem Facharzt in der Regel auch ein Kinderarzt um Ihr persönliches Wohlergehen und die Sicherheit Ihres Babys unmittelbar vor, während und nach der Geburt. Im Falle von Komplikationen können sämtliche medizinisch notwendigen Maßnahmen direkt vor Ort eingeleitet werden.

Nach der Entbindung bleiben Sie und Ihr Baby noch weitere vier bis sechs Tage in der Klinik. Nun können Sie sich von den Anstrengungen der Geburt erholen. Gerade nach einer längeren Entbindung ist Ihr Kreislauf womöglich noch geschwächt. Lassen Sie sich ruhig ein wenig verwöhnen. Auf den meisten sog. Wöchnerinnenstationen werden die frischgebackenen Mütter ausgesprochen zuvorkommend behandelt. Neben Entlastung und Hilfestellung bei der Versorgung des Neugeborenen erhalten Sie gesunde Mahlzeiten, um Ihren nun deutlich erhöhten Nährstoffbedarf zu decken – damit Sie schnell wieder zu Kräften kommen.

  

Wie finde ich eine gute Entbindungsklinik?

Eine gute Übersicht mit Adressen von Entbindungskliniken finden Sie in einem Klinik- und Kursführer für Schwangere. Die Zeitschrift „Wo bekomme ich mein Baby?“ liegt in vielen Frauenarztpraxen und Geburtsvorbereitungskursen aus. Hier erhalten Sie auch gute Infos zu Schwangerschafts- und Säuglingspflege-Kursen in Ihrer Nähe. Tipp: Wenn Sie Ihr Baby nach der Geburt stillen möchten, informieren Sie sich über Krankenhäuser, die das Zertifikat „stillfreundlich“ tragen. 

Die meisten Kliniken bieten ein- bis zweimal pro Monat  Info-Abende an. Hier können Sie alle Fragen loswerden, die Sie rund um die bevorstehende Geburt beschäftigen. Bei einer Führung durch die Räumlichkeiten bekommen Sie außerdem ein Gefühl dafür, ob Sie sich hier gut aufgehoben fühlen.

 

Muss ich mich vorher in der Klinik anmelden?

Tatsächlich sollten Sie sich in der Entbindungsklinik Ihrer Wahl rechtzeitig anmelden, damit man alle Ihre Daten im Voraus aufnehmen kann und  bei der Entbindung keine Formalitäten mehr geklärt werden müssen.

Organisieren Sie sich außerdem eine Nachsorgehebamme für die ambulante Nachbetreuung. Diese besucht Sie in der Wöchnerinnenzeit täglich und unterstützt Sie mit wertvollen Tipps rund um die Babypflege, das Stillen und die optimale Entwicklung Ihres Neugeborenen. 

  

Geburtshaus   – Eine gute Alternative

Wenn Sie sich eine persönlichere Umgebung für Ihre Geburt wünschen, könnte ein Geburtshaus die optimale Alternative zur Entbindungsklinik sein. Hier haben Sie die maximale Mitbestimmung für Ihr Wohlergehen während der Geburt. So können Sie selbst bestimmen, welche Art der Entbindung (z.B. Wassergeburt) Sie sich wünschen. Außerdem werden Sie durchgehend von ein und derselben Hebamme versorgt. Übrigens ist es ein weit verbreitetes Vorurteil, dass die Hebammen in einem Geburtshaus lediglich mit Räucherkerzen herumwedeln, und eine allgegenwärtige Esoterik auf Kosten der Sicherheit geht. Ganz im Gegenteil sind die hier tätigen Hebammen aber hoch qualifizierte und erfahrene Fachkräfte, die nicht nur sensibel auf Ihre Bedürfnisse eingehen, sondern auch jederzeit mit geschultem Blick auf die medizinischen Erfordernisse reagieren. So sind Sie auch im Falle von Komplikationen bestens abgesichert und werden gegebenenfalls direkt in eine Klinik verlegt. 

  

Ambulante Geburt

Die wohl perfekte Zwischenlösung ist die ambulante Geburt. Erkundigen Sie sich dafür nach einer so genannten Beleghebamme. Diese betreut Sie in der Geburtsklinik Ihrer Wahl und ist Ihnen bereits vorher persönlich bekannt. Sofern keine Komplikationen auftreten, können Sie bereits wenige Stunden nach der Geburt wieder zurück in ihr vertrautes Zuhause, wo Sie von Ihrer Hebamme nachbetreut werden.

Schreibe einen Kommentar