Die ersten Tage im Krankenhaus nähern sich dem Ende und Sie dürfen mit Ihrem Kind nach Hause gehen. Dieser Moment ist für viele Eltern ganz besonders aufregend: Wie wird unser Alltag mit dem Baby aussehen? Werden wir uns gut darum kümmern können? Wird das Baby in seinem neuen Bettchen gut schlafen? Wie reagiert das Geschwisterchen auf das neue Baby? Fragen über Fragen für die Sie in den nächsten Wochen die Antworten finden werden.
Generell sollen sich frisch entbundene Frauen in den ersten Wochen der Geburt schonen. Sie befinden sich im sog. Wochenbett, das heißt sie haben noch Blutungen und dadurch bedingt in der Regel einen niedrigen Eisenwert. Dadurch fühlen Sie sich müde und umso wichtiger ist es, dass Sie sich jetzt abwechslungs- und vitaminreich ernähren. Auch wenn Sie sich vielleicht schon wieder richtig fit fühlen, gehen Sie lieber sparsam mit Ihren Kräften um. In den ersten drei Monaten haben die Babys noch keinen festen Schlafrythmus und müssen i.d.R. alle drei Stunden gestillt werden. Wochenlanger Schlafentzug zerrt an den Nerven und Kräften der Mutter und kann zu Erschöpfungszuständen führen. Daher nutzen Sie jede Minute für ein extra Schläfchen, denn bis ihr Baby richtig durchschläft kann es ein bis zwei Jahre dauern.
Da ist es gut, wenn der Papa in den ersten Wochen nach der Geburt mit zu Hause ist. Dafür kann z.B. die Elternzeit oder ein längerer Urlaub genutzt werden. Väter können jetzt nicht nur ihre Frauen beim Wickeln, Tragen und Fläschchen geben unterstützen, sondern auch noch wichtige Dinge erledigen für die vor der Geburt vielleicht keine Zeit mehr geblieben ist. Baby- und Kinderzimmer einrichten, mit dem Geschwisterchen Ausflüge machen oder Essen kochen sind nur einige praktische Dinge, für die Väter in dieser Zeit bestens gebraucht werden können. Ist man alleinerziehend hat „Frau“ es da schon deutlich schwerer. In diesem Fall gibt es aber hoffentlich eine liebe Oma oder gute Freundin, die öfters vorbei kommt und auch mal das Baby trägt. Schwangere Frauen die schon Kinder haben und alleinerziehend sind, können bei den Krankenkassen gerade für die ersten Wochen eine Familienhilfe beantragen. Auch bei Zwillingen haben sie einen Anspruch darauf und es wichtig, dass Sie sich schon vor der Geburt bei Ihrer jeweiligen Kasse genau darüber informieren und ggf. die Anträge hierzu stellen.
Aber man muss nicht unbedingt Zwillinge haben, um sich mit einem kleinen Baby überfordert zu fühlen. Es ist ganz normal wenn Ihnen manchmal die Nerven fehlen oder Sie evtl. sogar aggresiv werden. Stundenlanges Weinen und Schreien ist für jeden Menschen eine enorme Belastung, wichtig ist allerdings, dass Sie ihr Baby in diesem Fall nicht anschreien oder vor Wut schütteln und schlagen. Wenn Sie gereizt und überlastet sind, dann lassen Sie das Baby lieber schreiend im Bett liegen und gehen für ein paar Minuten aus dem Raum, bis Sie sich wieder beruhigt haben. Weinen ist in diesem Fall auch für die Mami ein guter Katalysator und denken Sie in solchen extremen Momenten immer daran, dass es Millionen von Eltern genauso geht wie Ihnen!
Wir können Ihnen aber versprechen, dass die meiste Zeit mit Ihrem Baby wunderschön sein wird! Das erste Lächeln oder das erste „Mama“ aus dem Mund Ihres Kindes wird für alle ungeschlafenen Nächte entschädigen. Genießen Sie die ersten Wochen, denn auch wenn manche Tage ewig erscheinen, vergehen gerade die ersten Wochen und Monate wie im Flug. Sie werden jetzt zusammen mit Ihrem Kind wachsen und dabei die Welt wieder ganz neu entdecken!