Der Alltag mit Kind bringt jede Menge kleiner und großer Herausforderungen mit sich. Ob morgens beim Aufstehen, beim Essen, Anziehen oder dem Waschen – hier haben Eltern auch schon mit den Kleinsten die ersten Diskussionen und Verhandlungen. Kinder haben eben ihren ganz eigenen Dickkopf und der passt oftmals nicht in die Welt der Erwachsenen. Kinder halten sich nicht an Zeitpläne, finden waschen unnötig und würden auch im Schlafanzug zur Kita gehen. Da braucht man schon viel taktisches Geschick um den Nachwuchs wie gewünscht durch den Tag zu führen. Für viele Eltern ist es schwierig die Grenzen der Erziehung einzuschätzen: Was darf mein Kind selber entscheiden? Wieviel Spielraum sollte ich ihm geben? Bin ich vielleicht zu streng?
Autoritär oder Antiautoritär?
Streng oder nicht streng in Worten und Handlungen zu definieren ist sicherlich schwierig und am Besten wäre natürlich ein Mittelweg. Diesen im Alltag zu finden ist aber leichter gesagt als getan. Auf der einen Seite sollte man sein Kind mit Liebe und Verständnis erziehen, auf der anderen Seite brauchen Kinder klare Grenzen und Regeln. Wer seinem Kind z.B. morgens die freie Wahl vor dem Kleiderschrank lässt, überfordert es damit. Besser ist es ihm zwei Outfits vorzulegen, aus denen es dann auswählen darf. Gerade Allererziehende neigen dazu, Kindern die Entscheidung von Erwachsenen zu überlassen und diese als gleichberechtigten Partner zu behandeln. Letztlich tun wir den Kindern aber keinen Gefallen damit, sondern rauben ihm ein Stück seiner Kinderheit. Zu viel Verantwortung in zu jungen Jahren sollte Kindern erspart bleiben. Aber auch ein ständiges Bevormunden oder Beobachten der Kinder auf Schritt und Tritt ist nicht förderlich für die Entwicklung. Kinder müssen auch mal die Möglichkeit haben alleine die Welt zu entdecken, dieser Lösungsprozess beginnt schon mit den ersten Krabbelversuchen. Eltern die im eingezäunten Garten die ganze Zeit neben ihrem Kind sitzen, erlauben diesem nicht eigene Erfahrungen zu sammeln. Im schlimmsten Fall werden aus solchen Kindern später unselbstständige und ängstliche Erwachsene.
Erziehungstipps auch für Eltern
Versuchen Sie nicht alles krampfhaft richtig zu machen, denn das gelingt sowieso nie. Wenn Sie einmal zu streng waren, können Sie sich im Nachhinein bei Ihrem Kind entschuldigen. Gestresste Eltern neigen zu Überreaktionen, umso wichtiger ist es auf Ihr eigenes Wohl zu achten. Ein beruhigendes Bad, eine Tasse Tee oder einfach ein gemütliches Gespräch ohne Kinder mit der besten Freundin helfen da meistens schon. Sehr wichtig ist es auch mit dem Partner gemeinsame Zeit zu erleben und das ohne Kind(er). Verbringen Sie diese aber nicht schweigend vor dem Fernsehen, sondern gehen Sie zusammen Essen, während das Kind bei Oma ist. Sollten Sie keine Babysitter in der Nähe haben, darf man auch abends gemeinsam Kochen, sich vom Partner masieren lassen oder sich einfach mal selbst eine Massage und damit entspannende Minuten gönnen. Sorgen Sie für ausreichend Entspannung und Zeiten in denen Sie stressfrei und ohne Kindergeschrei mit Ihrem Partner reden können. Auch kleine Geschenke zwischendurch helfen beiden Partnern den Fokus einmal vom Kind zu nehmen und wieder auf sich selbst zu richten. Nur glückliche und ausgeglichene Eltern können gut für ihr Kind sorgen, darum sind Sie mindestens genauso wichtig wie Ihr Kind!
Die heile Welt gibt es nicht!
Dieser Erkenntnis ist besonders für Eltern mit echten Wunschkindern die Härteste. Ein Kind zu haben bedeutet nicht zwangsläufig von morgens bis abends glücklich zu sein, wie die fröhlichen Familien aus der Fernsehwerbung. Kinder bedeuten neben Liebe und Vertrauen auch Arbeit, Stress und viele kleine und große Auseinandersetzungen. Eltern kommen oftmals an Belastunggrenzen die sie vorher nie erwartet hätten. Hier ist es am Besten aus der Situation zu gehen, um sich einen Moment zu sammeln. Außerdem sollten Sie nicht versuchen den kompletten Alltag mit Kind alleine zu bewältigen. Treffen Sie sich mit Verwandten und Freunden, mit denen Sie sich austauschen können. Oftmals hilft es schon zu hören, dass es anderen Familien genauso geht und alle Kinder irgendwie doch gleich sind. Auch für die Kinder ist es besser, wenn Mami mal wo anders Dampf ablassen kann. Denn auch wenn wir unsere Kinder über alles lieben und täglich unser Bestes geben, sind wir noch lange keine Superhelden!
1 Gedanke zu „Kindererziehung – Eltern zwischen Anspannung und Entspannung“