Warum spricht mein Kind so schlecht? Viele Eltern entdecken die vermeintlichen Hörprobleme erst, wenn die Sprachentwicklung im Vergleich zu gleichaltrigen Kinder hinterher hinkt. Die gute Aussprache ist unmittelbar mit der Hörfunktion der Kinder verbunden. Die sogenannte Hörminderung ist die am häufigsten angeborene Sinnesstörung auf der Welt. Circa 170 Millionen Kinder sind weltweit davon betroffen. Es gibt aber viele unterschiedliche Hörstörungen und beinahe alle von Ihnen können heutzutage erfolgreich behandelt werden. Eine schlechte Aussprache muss aber nicht immer einen Hörschaden als Ursache haben, sondern kann auch durch eine verzögerte Entwicklung, Schüchternheit, logopädische Ursachen oder durch Blockaden wie beispielsweise dem KISS-Syndrom ausgelöst werden.
Wie merke ich ob mein Kind schlecht hören kann?
Bevor Kinder sprechen können reagieren sie auf Geräusche in ihrer Umgebung. Dreht das Kind seinen Kopf in die Richtung aus der die Sirene des Krankenwagens kommt? Erschrickt es sich, wenn ein Gegenstand laut auf den Boden aufknallt oder es ausversehen das Radio zu laut dreht? Allerdings sollte man bei Babys noch vorsichtig mit diesen lauten Geräuschetests sein, denn Babys können auch bei den lautesten Geräuschen tief und fest schlafen ohne gleich eine Hörschädigung zu haben. Richtig Sicherheit gibt natürlich nur ein Hörtest beim HNO Arzt und Eltern sollten ihre Bedenken zunächst dem behandelnden Kinderarzt mitteilen. Dieser wird ggf. das Kind zum HNO Arzt überweisen oder kann die Eltern beruhigen. Es gibt zum Beispiel auch die kleinen „Latetalker“, darunter versteht ma kleine Kinder die mit zwei Jahren noch nicht sprechen. Oftmals sind es Kinder mit älteren Geschwister, die in der Regel einfach nicht sprechen brauchen, da sie in der Familie sowieso jeder versteht oder der ältere Bruder/Schwester ständig den Übersetzer spielt. Es gibt viele Kleinkinder die einfach nicht sprechen wollen und oftmals ändert sich das mit Eintritt in den Kindergarten oder die Kita. Wichtig: Setzen Sie Ihr Kind niemals unter Druck oder drohen ihm mit Entzug von bestimmten Lieblingsdingen, nur damit es endlich ein Wort sagt. Diese Verhaltensweisen der Eltern fördern das Schweigen der Kleinkinder eher oder schüchtern es zusätzlich ein.
Wie wird Schwerhörigkeit bei Kindern behandelt?
Je nach Hörschädigung gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Eine der häufigsten Ursachen für ein schlechtes Gehör bei Kleinkindern sind Sekretansammlungen im Mittelohr. Hier werden dem Kind in einem kurzem Eingriff unter Vollnarkose einmalig die sog. Paukenröhrchen eingesetzt. Dadurch wird der Gehörgang belüftet und der Paukenerguss kann abfließen. Die Paukenröhrchen fallen meistens nach ein bis zwei Jahren von selbst aus dem Ohr heraus und müssen in der Regel auch nicht wieder eingesetzt werden. Bei einer dauerhaften Beschädigung des Innenohrs die zu einer verminderten Hörfähigkeit führt, gibt es Hörgeräte für Kinder. Diese verstärken das Signal von außen und leiten es zu den Hörnerven am Mittelohr weiter. Bei einem beschädigten Außen- und Mittelohr, stellt ein Knochenleitungs-Implantat die effektivste Möglichkeit dar, das Hören zu ermöglichen. Diese werden ebenfalls während eines chirugischen Eingriffs eingesetzt und hier werden die Audiosignale nicht über das verletzte Ohr sondern über die Knochen an die Hörnerven weiter geleitet.
Kinder mit Hörschädigung richtig unterstützen!
Für das Selbstbewusstsein der hörgeschädigten Kinder ist es wichtig, dass Eltern schnell reagieren. Zu langes Warten oder Verharmlosen der Dinge kann sich nachhaltig auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Das muss sich nicht nur auf die Sprachkompetenz des Kindes auswirken, sondern betrifft das Kind auch emotional. So kann es eventuell nicht ungehemmt mit anderen Kinder spielen oder gerät oft in Konfliktsituationen mit Gleichaltrigen weil es diese nicht verstehen kann. Beobachten Sie Ihr Kleinkind und fragen Sie bei Unsicherheiten den behandelnden Kinderarzt. Auch Erzieher sind gute Ansprechpartner, da über Erfahrungen im täglichen Umgang mit Kleinkindern verfügen. Holen Sie sich in jedem Fall rechtzeitig Hilfe, wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Kleinkind unter Hörschwierigkeiten leidet.